Kundenzufriedenheit ist ein wichtiger Indikator für den Erfolg eines Unternehmens, sie dient der Bindung von Kunden an Unternehmen. Denn unzufriedene Kunden wenden sich von Unternehmen ab und beziehen das Produkt/die Leistung in Zukunft von anderen Anbietern. Das oberste Ziel jedes Unternehmens sollte es daher sein, die Kundenzufriedenheit zu steigern.
Wie kann man also die Kundenzufriedenheit steigern, um Kunden langfristig an das eigene Unternehmen zu binden und den Unternehmenserfolg zu maximieren?
Oder frei nach Henry Ford „Ein Unternehmen, das sich uneingeschränkt dem Service und der Kundenzufriedenheit widmet, hat nur eine Sorge bezüglich der Gewinne. Sie sind peinlich groß.“
Die folgenden Punkte sollen Aufschluss darüber geben:
- Was ist Kundenzufriedenheit?
- Wie misst man Kundenzufriedenheit?
- Was zahlt auf Kundenzufriedenheit ein?
- Was sind die größten Fehler im Kundenzufriedenheitsmanagement?
- 10 Tipps, die Kundenzufriedenheit zu steigern.
- Die Rolle des Servicecenters bei der Steigerung der Kundenzufriedenheit?
- Agile Ansätze im Service, um Kundenzufriedenheit zu steigern?
- Customer Advocacy als Ansatz zur Steigerung der Kundenzufriedenheit?
- Kundenbegeisterung statt Kundenzufriedenheit – nur Buzzword-Bingo oder steckt mehr dahinter?
1. Was ist Kundenzufriedenheit?
Steigen wir zuerst einmal mit der grundlegenden Frage ein: Was ist Kundenzufriedenheit?
Kundenzufriedenheit bezeichnet die Wahrnehmung und Qualität der Beziehung zwischen Unternehmen und Kunde.
Die Kundenzufriedenheit ist eine wichtige Messgröße in der Wirtschaft. Sie wird bestimmt von der Überschneidung der Erwartung an ein Produkt/eine Dienstleistung und der Erfüllung dieser. Das bedeutet, dass der Kunde bestimmte Erwartungen an ein Produkt stellt und je besser diese erfüllt werden, desto höher ist die Kundenzufriedenheit. Sie ist der Indikator für wahrgenommene Leistungen des Unternehmens und kann ausschlaggebend für dessen Erfolg sein.
Durch zufriedene Kunden kann der Erfolg von Unternehmen langfristig gesichert werden.
Kundenzufriedenheit
- Erhöht die Loyalität von Kunden
- Reduziert die Abwanderung von Kunden
- Erhöht die Effizienz von Marketingaktivitäten
- Erhöht die Preisbereitschaft der Kunden und
- Steigert die Profitabilität von Unternehmen
2. Wie misst man Kundenzufriedenheit?
Da die Kundenzufriedenheit ein so wichtiger Faktor für den Erfolg eines Unternehmens darstellt, sollte sie regelmäßig gemessen werden. Die Messung der Kundenzufriedenheit ist nicht so einfach, wie bei anderen Kennzahlen, da es sich nicht um quantitative, sondern um qualitative Kennzahlen handelt.
Trotzdem gibt es Methoden und Messgrößen, um Kundenzufriedenheit aussagekräftig abzubilden.
Folgende ausgewählte Methoden können Ihnen bei der Messung der Kundenzufriedenheit helfen:
A) Umfragen zur Kundenzufriedenheit
Diese Art der Datenerhebung scheint am offensichtlichsten. Hierbei werden die Kunden befragt, wie zufrieden sie mit einem Produkt, einer Dienstleistung oder mit dem Unternehmen sind. Es können verschiedene Varianten der Befragung genutzt werden:
Persönliche Befragungen
Hier steht der individuelle Eindruck einer Leistung im Vordergrund.
- Telefon-Befragung: Eine klassische Erhebungsform, die immer noch sehr viel Anwendung findet, da sie eine gute Kosten-Nutzen-Relation hat.
- Face-to-Face-Befragung: Hier wird ein Interview mit dem Leistungsnehmer geführt, um seinen Zufriedenheitsgrad zu erörtern.
Online Befragungen –
Diese Art der Befragung eignet sich besonders gut für standardisierte Befragungen.
- E-Mail-Umfrage mit Hilfe eines schriftlichen Fragebogens.
- Umfrage direkt nach Erhalt der Leistung: Die Kunden werden kurz nach Erhalt der Leistung nach ihrem Serviceerlebnis befragt, beispielsweise per E-Mail.
- Panel-Befragungen als Omnibus-Umfrage
B) Customer Satisfaction Score (CSAT)
Diese Leistungskennzahl drückt die Höhe der Kundenzufriedenheit in Prozent aus. Der CSAT-Wert errechnet sich aus der durchschnittlichen Kundenbewertung, dafür müssen Kunden das Unternehmen schriftlich oder mündlich anhand einer Skala bewerten. Die Skala umfasst in der Regel die Werte von eins bis fünf. Je mehr Kunden befragt werden, desto aussagekräftiger ist das Ergebnis über die Kundenzufriedenheit.
Wie zufrieden sind Sie mit dem Produkt/der Leistung?
Unzufrieden – Eher unzufrieden – Mittelmäßig zufrieden – Eher zufrieden – Sehr zufrieden
Berechnung:
Die Ergebnisse werden folgendermaßen berechnet:
Die Summe der Kunden die in der Skala „eher zufrieden“ oder „sehr zufrieden“ angegeben haben (Anzahl aller positiven Bewertungen), werden dividiert durch die Anzahl aller Bewertungen auf diese Frage. Dieses Ergebnis wird mit 100 multipliziert. Das Ergebnis ist der CSAT-Wert.
Gibt es also insgesamt 120 Bewertungen, davon stimmten 59 Kunden für „sehr zufrieden“ und 34 Kunden für „eher zufrieden“ liegt der CSAT bei 77,5 %.
Je höher der Wert, desto höher die Kundenzufriedenheit.
C) Net Promoter Score (NPS)
Der NPS erfasst die Wahrscheinlichkeit der Weiterempfehlung. Indirekt gibt er außerdem Aussage über Kundenloyalität und Kundenzufriedenheit. Die Kunden werden stichprobenartig gefragt:
„Wie Wahrscheinlich ist es, dass Sie das Produkt/Unternehmen/die Dienstleistung an jemanden weiterempfehlen?“
Die Kunden können diese Frage auf einer Skala von eins (sehr unwahrscheinlich) bis zehn (sehr wahrscheinlich) bewerten.
Anhand dieser Bewertungen werden die Kunden in drei Kategorien eingeteilt:
Promotoren:
Die Kunden die auf der Skala neun oder zehn bewerten, zählen zu den Promotoren. Sie sind überzeugt von dem Produkt/der Dienstleistung des Unternehmens und würden diese/s weiterempfehlen. Diese Kunden tragen dazu bei das Unternehmenswachstum zu fördern.
Detraktoren:
Die Kunden die auf der Skala zwischen eins und sechs bewerten, zählen zu den Detraktoren. Sie sind von dem Produkt/der Dienstleistung des Unternehmens nicht überzeugt bzw. unzufrieden. Sie sind ein Risiko für Unternehmen, da sie voraussichtlich zur Konkurrenz wechseln und anderen vom Produkt abraten werden.
Passive/Passiv Zufriedene:
Die Kunden die auf der Skala sieben oder acht bewerten zählen zu den passiv Zufriedenen. Sie können als passiv zufrieden mit dem Produkt/der Dienstleistung angesehen werden. Sie stehen jedoch nicht loyal dazu, was bedeutet, dass sie von der Konkurrenz abgeworben werden können.
Berechnung:
Als erstes wird berechnet wie viel Prozent der Bewertenden Promotoren und wie viel Prozent Detraktoren sind. Im Anschluss wird die Prozentzahl der Detraktoren von den Promotoren abgezogen. Somit liegt der NPS zwischen -100% und +100%. Je größer der Wert, desto höher die Empfehlungswahrscheinlichkeit.
Sind also 72 von 100 Kunden Promotoren (72 %) und 18 Kunden Detraktoren (18%), beträgt der NPS 54 %.
Auch hier gilt je höher der Wert, desto höher die Kundenzufriedenheit.
D) Customer Effort Score (CES)
Der CES misst, anhand von Umfragen, wie einfach es für Kunden war, mit dem Unternehmen zu interagieren. Eine typische Frage wäre zum Beispiel: „Wie viel Aufwand mussten Sie betreiben, um unseren Kundendienst zu erreichen/einen Kauf zu tätigen?“
Beantwortet wird diese Frage wieder mit einer Skala zwischen eins und fünf. Antworten von unzufriedenen Kunden sollte nachgegangen werden, um die Ursache zu erörtern und auszubessern. So lässt sich die Kundenzufriedenheit aktiv steigern.
E) Social-Media-Monitoring
Viele Menschen nutzen Social Media, um ihre Meinung über ihre Customer Experience zu berichten. Um herauszufinden, wo Kunden Ihr Unternehmen oder Ihre Produkte erwähnen und was sie darüber denken, können Sie Monitoring-Tools wie zum Beispiel Mention oder Google Alerts nutzen. Social Media Kanäle wie Facebook, Instagram und Twitter haben integrierte Analysetools für Geschäftskunden.
3. Was zahlt auf Kundenzufriedenheit ein?
Um die Kundenzufriedenheit bestmöglich steigern zu können, müssen Sie wissen, welche Faktoren auf die Kundenzufriedenheit Einfluss haben. Diese Einflussfaktoren können dann regelmäßig optimiert werden, um ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen. Auch diese sollten Sie regelmäßig messen und bewerten lassen, damit Sie wissen an welcher Stelle Sie am besten angreifen können.
Die zentralen Einflussgrößen sind:
- Produktqualität
Hierbei geht es um Produktleistung, -zuverlässigkeit, -nutzungsdauer und -design. - Dienstleistungsqualität
Dies betrifft Zuverlässigkeit, Flexibilität und Reaktionsfähigkeit der Mitarbeiter bei der Leistungserstellung sowie die Gestaltung des Umfelds in dem eine Leistung erbracht wird. - Prozessqualität
Prozesse im Hinblick auf Angebotserstellung, Auftragsannahme und -abwicklung sowie Beschwerde- und Reklamationsmanagement. - Interaktionsqualität
Hierbei geht es um den persönlichen Kontakt zwischen Kunden und Mitarbeitern eines Unternehmens, zum Beispiel in Servicecentern.
4. Was sind die größten Fehler im Kundenzufriedenheitsmanagement?
Viele Unternehmen messen der Kundenzufriedenheit nicht genügend Relevanz bei und stellen diese deshalb bei der Optimierung von Prozessen hinten an. Dies ist ein großer Fehler, denn die Kundenzufriedenheit hat einen großen Einfluss auf den Unternehmenserfolg. Folgende Fehler sollten vermieden werden, um die Kundenzufriedenheit nicht negativ zu beeinflussen.
Hinsichtlich Qualität:
- Schlechte Qualität von Dienstleistung und Ware
- Fehlende Orientierung an den Bedürfnissen von (potenziellen) Kunden
Hinsichtlich Marketing:
- Abstraktes bzw. widersprüchliches Unternehmensleitbild
- Nichteinhaltung von Produktversprechen
- Künstlich aufgebessertes Image – Stichwort: Green Washing
Hinsichtlich Kundenservice:
- Keine Investition in guten Kundenservice
- Schlechte Kommunikationskanäle
- Kunden zu lang in der Warteschleife lassen
- Nicht geschulte Ansprechpartner
5. 10 Tipps, die Kundenzufriedenheit zu steigern.
1. Holen Sie regelmäßig Feedback ein
Holen Sie in regelmäßigen Abständen Feedback ein, um überwachen zu können, ob Ihre Kunden zufrieden mit Ihrem Angebot sind. Dieses Feedback muss dann aber auch dazu genutzt werden, Fehlerquellen auszumachen und diese zu beheben. Dies ist wichtig, da Kunden sonst nicht merken, dass Sie ernst genommen werden und an zukünftigen Befragungen nicht mehr teilnehmen. Nur so können Sie sich an die Kundenwünsche anpassen und bleiben immer up-to-date. Dadurch entwickeln Sie Ihr Unternehmen weiter und zeigen den Kunden, dass sie gehört werden und ihr Feedback Gewicht hat.
Mit entsprechenden Tools, die teilweise KI-Technologie nutzen, kann man sich Kundenfeedbacks auch direkt und kontinuierlich aus aufgezeichneten Gesprächen automatisiert auswerten lassen.
2. Gut erreichbarer Kundenservice
Ein gutes Kundenservicecenter inklusive Beschwerdemanagement ist ausschlaggebend für die Kundenzufriedenheit. Kein Kunde hängt gern 20 Minuten in der Warteschleife oder wird gern drei Mal weitergeleitet (was bedeutet, dass er drei Mal sein Problem schildern muss), bis er den richtigen Ansprechpartner erreicht hat. Neben Telefon und E-Mail etablieren Sie ebenfalls mindestens Chat. Kunden geht es um eine gewohnte Kommunikation, so wie er mit Freunden kommuniziert, um schnelle und einfache Antworten zu erhalten.
3. Kompetente Mitarbeiter
Achten Sie darauf, dass Ihr Servicecenter mit gut geschulten Mitarbeitern ausgestattet ist. Ihre Mitarbeiter sollten über die Produkte Bescheid wissen und regelmäßig geschult werden. Es ist wichtig, dass Ihre Mitarbeiter auf die individuellen Bedürfnisse der Kunden eingehen können. Ein entsprechendes Customer Service Wissenscenter muss nicht nur Ihren Mitarbeitern, sondern auch allen automatisierten Kanälen zentral mit dem richtigen Wissen zur Verfügung stehen. Nur so kann eine einheitliche Kommunikation zum Kunden gewährleistet werden
4. Zufriedene, glückliche Mitarbeiter
Glückliche Kunden sind wichtig, doch vergessen Sie nicht, dass zufriedene Mitarbeiter ausschlaggebend für einen guten Kundenservice sind. Während Sie also darauf achten, Ihren Kunden die beste Servicequalität zu bieten, kümmern Sie sich auch um die Menschen, die diesen Service leisten.
5. Halten Sie Ihre Versprechen ein
Eine der größten Ursachen für die Unzufriedenheit der Kunden ist, wenn eine Dienstleistung oder ein Produkt nicht den Erwartungen der Kunden entspricht.
Sie sollten Marketingmaßnahmen sorgfältig ausarbeiten, damit nichts versprochen wird, was nicht eingehalten werden kann. Beziehen Sie vor Kampagnen auch Ihren Kundenservice immer mit ein, damit die Kundenbetreuer bei Kundenanfragen wissen, was das Unternehmen seinen Kunden verspricht.
6. Seien Sie menschlich
Versuchen Sie bei der Beantwortung der Fragen Ihrer Kunden oder bei der Lösung ihrer Beschwerden, ein menschliches Gesicht zu zeigen, anstatt langweilige Vorlagen zu verwenden. Gehen Sie individuell auf das Problem ein, statt beispielsweise auf die FAQ zu verweisen.
7. Bauen Sie Ihre Markenbekanntheit auf
Ein guter Kundenservice sollte mit einer guten, qualitativ hochwertigen Kommunikation kombiniert werden, die Sie in die Position eines Experten in der Branche bringt. Ein Mehrwert in Form von z.B. Artikeln aus dem Wissenscenter, Tipps, Tricks, Service-Updates und Sonderangeboten sorgt für zufriedene, glückliche und vor allem treue Kunden.
8. Bleiben Sie organisiert
Um Ihre Kunden voll und ganz zufrieden zu stellen, sollte jeder einzelne Teil Ihres Unternehmens miteinander zusammenarbeiten. Die Zufriedenheit Ihrer Kunden hängt nicht nur von der Qualität Ihres Kundenservices ab, sondern auch von anderen Abteilungen, wie z.B. Produktion, Qualitätsmanagement, Vertrieb. Oft erhalten Ihre Mitarbeiter den besten Eindruck was der Kunde will und was seine Bedürfnisse sind an der Kundenfront. So könnten sie zum Beispiel einführen, dass jeder Mitarbeiter einmal im Jahr an einer Kundenschnittstelle einen Tag arbeiten muss. Ob das nun im Vertrieb, im Kundenservice oder einer anderen Stelle mit vielem Kundenkontakt ist, Hauptsache der echte Kunde bleibt bei allen Mitarbeitern im Fokus.
9. Machen Sie es dem Kunden einfach
Benutzerfreundlichkeit ist wichtig für die Customer Experience. Machen Sie es dem Kunden so einfach wie möglich, an ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung zu kommen. Wenn Ihre Website intuitiv bedienbar ist, bleibt das Interesse der Kunden bestehen. Ein zu komplizierter Aufbau frustriert Kunden und hat negativen Einfluss auf die Kundenzufriedenheit. Führen sie Customer Journey Mapping durch. Optimieren Sie diese Prozesse so dass der Kunde es leicht hat mit Ihnen zu interagieren.
10. Sehen Sie sich Ihre Konkurrenten an
Unzufriedene Kunden wenden sich von Ihrem Unternehmen ab und gehen woanders hin. Schauen Sie sich an, was Ihre Konkurrenz richtig und falsch macht, um zu verstehen, wie Sie Ihre Kunden zufriedener machen können. Benchmarking mit anderen ist hier ein guter Ansatz, um sich selbst immer einen Schritt weiter zu bringen und für seine Kunden das möglichst beste Erlebnis zu schaffen.
6. Die Rolle des Servicecenters bei der Steigerung der Kundenzufriedenheit?
Das Servicecenter ist Dreh- und Angelpunkt einer erfolgreichen Kundenzufriedenheitsstrategie: Es ist der zentrale Touchpoint, an dem sich – häufig in einer emotionalen Nutzungsepisode – entscheidet, was der Kunde vom Unternehmen wahrnimmt und erinnert. Und die Kunden werden immer anspruchsvoller, nachdem Service heute als „das neue Marketing“ gilt und ein ganz wesentliches Differenzierungsmerkmal zwischen Anbietern ist. Service hat strategische Bedeutung. Schlechter Service kostet Geld, Reputation und Zukunft.
Der heutige Kunde erwartet einen bestmöglichen Kundenservice, um seine individuellen Bedürfnisse zu befriedigen. Er lässt sich nicht mehr nur durch ein differenziertes Leistungsangebot binden. Kunden, die mit der Servicequalität eines Unternehmens zufrieden sind, weisen eine höhere Kundentreue auf. Dem Zufriedenstellen vorhandener Kunden und deren langfristiger Bindung bedarf es außerdem weniger Aufwand als der Akquisition von Neukunden.
Laut des 2018 von Microsoft (PDF) veröffentlichten Kundenservicereports ist für 94 Prozent der in Deutschland befragten, Kundenservice sehr wichtig oder eher wichtig bei der Entscheidung für eine Marke oder bei der Loyalität zu einer Marke. 55 Prozent der befragten gaben außerdem an, aufgrund schlechter Kundenservice-Erfahrungen schon mal Ihre Geschäfte mit einem Unternehmen eingestellt zu haben.
Das Omni-Kanal-Servicecenter ist die erste Anlaufstelle Ihres Unternehmens. Die Kundenbetreuer sind am besten in der Lage, Ihre Kunden zu analysieren und zu erreichen, um die aktive Unterstützung zu bieten, die die Kunden weiterhin an Sie bindet. Außerdem kann der Kundenservice durch den direkten Kundenkontakt Auskunft über die Wünsche, Probleme und Meinungen der Kunden geben und somit zur Produkt- und Serviceverbesserung beitragen.
Sie sollten also der Qualität und Entwicklung des Servicecenters bzw. der Servicecenter-Mitarbeiter/Agenten die nötige Beachtung schenken. Achten Sie darauf, dass die Mitarbeiter qualifiziert sind und die nötigen Daten erfassen, um auf Basis dieser Daten Unternehmensabläufe zu verbessern und die Kundenzufriedenheit zu steigern.
7. Agile Ansätze im Service, um Kundenzufriedenheit zu steigern?
Agilität im Kundenservice bedeutet, dass der Kunde konsequent im Mittelpunkt steht und die Mitarbeiter neue Freiheiten und Mitgestaltungsmöglichkeiten bekommen, die Customer Experience aktiv zu gestalten. Kundenzufriedenheit entsteht, in dem nicht mehr länger einem vorgegebenen, starren Prozess gefolgt wird. Es geht darum, eben keine strikten Regeln mehr einzuhalten, sondern flexibel auf Veränderungen zu reagieren. Im Service Center bedeutet das, dass die Agenten sich nicht strikt an ein Skript halten müssen, sondern die Problemlösung im Vordergrund steht. Wenn alle, wie bereits weiter oben erklärt, auf ein zentrales Customer Service Wissenscenter zugreifen können und Antworten auf Fragen erhalten, ist eine einheitliche Informationstransformation zu Kunden gewährleistet. Wie dieser Inhalt an den Kommunikationspartner „richtig“, also kundenadäquat kommuniziert wird, sollte der Agent aus der individuellen Kundenkommunikation ableiten können.
Teams organisieren nach der agilen Philosophie den Service und letztlich auch ihre Rollenverteilung selbst. Dies führt dazu, dass jeder einzelne Mitarbeiter ein klares Bewusstsein für seinen Beitrag zur Kundenzufriedenheit, und damit für seinen Anteil am Erfolg hat. Auch wenn Agilität heute vielfach als Heilmittel gepriesen wird, steckt die agile Kundenservice-Organisation noch in den Kinderschuhen. Es existieren einige Best Practice Beispiele, aber letztlich muss jede Organisation eigene Methoden finden, Freiheit und Verantwortung neu zu definieren.
Diese agile Herangehensweise führt dazu, dass der Anrufer mit seiner Anfrage/seinem Problem schneller an eine Lösung herangeführt werden kann und somit zügiger zufriedengestellt werden kann. Damit steigert Agilität unmittelbar die Kundenzufriedenheit.
8. Customer Advocacy als Ansatz zur Steigerung der Kundenzufriedenheit?
Customer Advocacy ist eine spezialisierte Art des Kundenservice. Hierbei fokussieren sich Unternehmen darauf, was das Beste für ihre Kunden ist. Dabei stehen immer die Bedürfnisse der Kunden im Vordergrund. Es handelt sich dabei um einen Wandel in der Unternehmenskultur, der durch kundenorientierte Kundenservice- und Marketingtechniken unterstützt wird. Dieser Ansatz ist darauf ausgelegt, die Kunden so zufrieden zu stellen bzw. sogar zu begeistern, dass sie unbezahlte Werbebotschafter für Ihre Marke und Ihr Produkt werden.
Diese Marketingstrategie lohnt sich also, um Ihre Markenbekanntheit zu erhöhen und neue Kunden zu generieren.
9. Kundenbegeisterung statt Kundenzufriedenheit – nur Buzzword-Bingo oder steckt mehr dahinter?
Ist Kundenzufriedenheit nicht einfach gleichzustellen mit Kundenbegeisterung? Nein, denn Kundenbegeisterung bedeutet nicht einfach nur, die Erwartungen von Kunden zu erfüllen, sondern diese zu übertreffen und Ihre Kunden dadurch zu überraschen und zu „Fans“ Ihrer Marke zu machen.
Jedes Unternehmen legt es darauf an, die eigenen Kunden zufriedenzustellen. Wenn Sie zwischen Ihren Konkurrenten hervorstechen möchten, sollten Sie Ihre Strategie so ausarbeiten, dass Ihre Kunden von Ihrem Produkt/Ihrer Dienstleistung so begeistert sind, dass sie zu Anwälte, zu Fürsprechern, Ihres Unternehmens werden.
Dies wird Ihre Kunden langfristig an Sie binden und Ihnen (wie in Punkt 8 erwähnt) kostenlose Werbebotschafter verschaffen.
Fazit:
Es gibt nicht den einen richtigen Weg zum Erfolg. Es ist die Kombination aus mehreren Strategien/Lösungen, die zur gesteigerten Kundenzufriedenheit, im besten Fall zur Kundenbegeisterung führt.
Kundenzufriedenheit steigern auf einen Blick:
Kundenzufriedenheit ist eine zentrale Erfolgsgröße für Unternehmen.
Messen kann man die Kundenzufriedenheit mit Hilfe von diversen Kennzahlen wie CSAT, NPS und CES, mit Methoden wie Umfragen zur Kundenzufriedenheit, Social-Media-Monitoring oder automatisierten Auswertungen mit Hilfe von KI-Technologien von Gesprächsaufzeichnungen.
Die wichtigsten Einflussfaktoren auf die Kundenzufriedenheit sind:
- Produktqualität
- Dienstleistungsqualität
- Prozessqualität
- Interaktionsqualität
Die größten Fehler die man im Kundenzufriedenheitsmanagement machen kann sind:
Qualität:
- Schlechte Qualität von Dienstleistung und Ware
- Fehlende Orientierung an den Bedürfnissen von (potenziellen) Kunden
Marketing:
- Abstraktes bzw. widersprüchliches Unternehmensleitbild
- Nichteinhaltung von Produktversprechen
- Künstlich aufgebessertes Image – Stichwort: Green Washing
Kundenservice:
- Keine Investition in guten Kundenservice
- Schlechte Kommunikationskanäle
- Kunden zu lang in der Warteschleife lassen
- Nicht geschulte Ansprechpartner
Unsere 10 Tipps zur Steigerung der Kundenzufriedenheit
- Holen Sie regelmäßig Feedback ein
- Gut erreichbarer Kundenservice
- Kompetente Mitarbeiter
- Zufriedene, glückliche Mitarbeiter
- Halten Sie Ihre Versprechen ein
- Seien Sie menschlich
- Bauen Sie Ihre Markenbekanntheit auf
- Bleiben Sie organisiert
- Machen Sie es dem Kunden einfach
- Sehen Sie sich Ihre Konkurrenten an
Optimieren Sie Ihren Kundenservice, um Kunden zufrieden zu stellen
Kombinieren Sie mehrere Strategien – Agiler Kundenservice, Customer Advocacy, Kundenbegeisterung – um Erfolgsziele zu erreichen.